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Ergebnisse der ersten Bürgerbeteiligungsphase


  • Erste Bürgerbeteiligung 2019

    Die Bevölkerung Unterschleißheims und vor allem die direkten AnwohnerInnen wurden bereits 2019 intensiv in die zukünftige Entwicklung einbezogen. Hierbei wollten die Architekten und die Projektverantwortlichen wissen, welche Stärken, Schwächen und Potenziale die Menschen vor Ort in der bisherigen Planung sehen und welche öffentlichen Nutzungen sie sich für das neue Viertel wünschen. Deshalb wurde frühzeitig eine umfangreiche vorgezogene Bürgerbeteiligung gestartet.

    Der Siegerentwurf des städtebaulichen Gutachtens wurde am 19.07.2019 der Öffentlichkeit und den Medien präsentiert. Direkt vor Ort startete die vorgezogene Bürgerbeteiligung in Zusammenarbeit mit dem auf Beteiligungs- und Planungsprozesse spezialisierten Büro PLAN:KOOPERATIV aus Heidelberg und den Ansprechpartnern der DV Immobilien Gruppe, der Stadtverwaltung und der ArchitekturWerkstatt Vallentin.

    Im Anschluss begann die Online-Beteilung. Die BürgerInnen waren bis zum 20.08.2019 auf der interaktiven Beteiligungsplattform www.wohnviertel.mitsprechen.com aufgerufen, Anregungen und Feedback zum Entwurf und zu der geplanten Entwicklung zu geben.

    Aufbauend auf den zahlreichen Rückmeldungen der Online-Beteiligung fand am 13.09.2019 eine Bürgerveranstaltung für das neue Wohnquartier statt. Dort diskutierten die TeilnehmerInnen in Workshops das Gesamtkonzept und Themen wie Wohnen und Arbeiten, Öffentliche Freiräume und Angebote sowie Mobilität. Die WorkshopteilnehmerInnen hatten die anspruchsvolle Aufgabe, die bisherigen Ergebnisse aus der Bürgerbeteiligung zu bewerten. 260 Beiträge mit Ideen, Vorschlägen und Kritik gingen im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur Vorstellung des Projektes im Juli und der anschließenden mehrwöchigen Online-Beteiligung ein. Insgesamt herrschte große Einigkeit darüber, dass Unterschleißheim dringend Wohnraum brauche und der ehemalige Siemensparkplatz ein geeignetes Areal für ein neues Wohngebiet sei.

    Mit kurzen öffentlichen Präsentationen wurden die Wünsche an das neue Quartier noch einmal konkretisiert mit spezifischen Handlungsempfehlungen an die vor Ort anwesenden Architekten.

  • Ergebnisse und Anpassungen im Bebauungsplan

    Die Ergebnisse des kooperativen Beteiligungsverfahrens von Juni bis September 2019 finden Sie hier.

     

    Architektenentwurf erhält große Zustimmung

    Einig waren sich Investor, Stadt und die VertreterInnen der Bürgerschaft darin, dass sich die Lage des ehemaligen Siemensparkplatzes bestens für ein neues Wohngebiet eignet. Auch der Entwurf der Architekten erfuhr große Zustimmung, da er nicht nur Wohnraum schafft, sondern ein lebendiges Quartier zeigt. Besonders die Umwandlung einer bisherigen Gewerbefläche mit bestehendem Baurecht in ein Wohnquartier wurde als äußerst gewinnbringend für die weitere Stadtentwicklung gesehen. Begrüßt wurden die vorgesehene starke Begrünung der Freiflächen, die Errichtung einer Kita sowie Flächen für Gastronomie, kleine Werkstätten und Begegnungsräume für AnwohnerInnen und Nachbarschaft. Die Bürgerbeteiligung zeigte auf, wie das Quartier für FußgängerInnen und RadfahrerInnen noch besser an das vorhandene Wegenetz angeschlossen werden solle und welche kulturellen und sozialen Angebote dort sinnvoll integriert werden können.

     

    Vielfältige Meinungen zur Bebauungsdichte

    Verschiedene Meinungen gab es in allen Phasen der bisherigen Bürgerbeteiligung zur Frage der Bebauungsdichte. Einerseits gab es die Forderung, die neue Bebauung in der Höhe und Dichte deutlich zu begrenzen. Andere BürgerInnen wünschten sich, möglichst viele Wohnungen innerhalb des Areals zu realisieren. Einen Ausgleich gab es hier bereits mit der zugesagten Höhenbegrenzung des geplanten Wohnhochhauses, des sogenannten Landmarks, auf maximal 50 Meter.

     

    Bezahlbarer Wohnraum und eine gute Nachbarschaft haben Priorität

    Das mit dem Entwurf bereits zugrundeliegende Konzept der ansteigenden Baudichte vom bestehenden Wohngebiet in Richtung Business Campus sollte, wenn möglich, noch verstärkt werden. Dieser Anregung aus der Bürgerbeteiligung sind die städtischen Gremien gefolgt, sodass niedrige Gebäudehöhen in Richtung der angrenzenden Wohnbebauung vorgesehen werden und sich die höheren Gebäude an den Gegebenheiten des Gewerbegebietes orientieren.

    Vor allem aber wurden die Wohnungsgrößen weiter optimiert, um ein Angebot mit bezahlbaren Mieten für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Durch das Konzept mit sozialen und kulturellen Gemeinschaftsräumen können die Wohnungsgröße und damit auch die Mietkosten auf das wirklich Notwendige begrenzt werden.

     

    Begrenzung der Geschossflächenzahl (GFZ)

    Die bauliche Dichte des Quartiers für Wohn-, Gewerbe- und soziale Zwecke wird eine Geschossflächenzahl (GFZ) von 1,2 nicht übersteigen und sich damit an der Bebauungsdichte von anderen Quartieren in Unterschleißheim orientieren, die in jüngerer Vergangenheit entwickelt wurden. Beschlossen wurde darüber hinaus, dass in dem Quartier keine Nebengebäude in Form von Müll- und Fahrradhäusern entstehen. Diese Nebenräume sollen sich innerhalb der Gebäudekörper befinden. Unter Einrechnung dieser Flächen wird nach ebenfalls einstimmigem Beschluss die GFZ für das Gesamtgebiet auf 1,34 begrenzt.

     

    Höhenbegrenzung

    Bereits während des früheren Bürgerbeteiligungsprozesses gab es kontroverse Meinungen zur Höhe des Wohnhochhauses. Der sogenannte Landmark war im ersten öffentlich vorgestellten Entwurf mit einer Höhe von 70 Metern angedacht. Die Idee des Landmarks ist es, Mikroapartments für verschiedenste InteressentInnen, wie z.B. Unterschleißheimer BürgerInnen, StudentInnen oder Beschäftigte des Business Campus, zu schaffen und durch die räumliche Nähe zum Arbeitsplatz und ÖPNV auch Pendlerverkehr zu reduzieren.

    Investor und Bürgermeister Böck haben diese Kritik bereits im Juli 2019 aufgegriffen und eine Höhenbegrenzung auf 50 Meter vereinbart, die auch mehrheitlich von den Mitgliedern des Grundstücks- und Bauausschusses am 14.10.2019 beschlossen wurde.

     

    Überprüfung der Mischung von Wohnraum und Gewerbeflächen

    Um das Quartier attraktiv zu gestalten, sollen neben verschiedensten Auto- und Fahrradsharing-Angeboten auch soziale und kulturelle Räume geschaffen werden, die dem Quartier einen eigenen Charakter verleihen. Darüber hinaus sollen dort auch kleinere Gewerbeeinheiten für Gastronomie, Homeoffice-Büros sowie z. B. eine Apotheke Platz finden. Geprüft wurde auch, ob eine neue bis zu sechsgruppige Kindertageseinrichtung in dem Quartier möglich ist, um Familien im neuen Wohnquartiers eine wohnortnahe Kinderbetreuung zu ermöglichen. Der Grundstücks- und Bauausschuss hat sich dafür ausgesprochen, das bisher geplante, gemischte Konzept von Wohnraum und der Schaffung von gewerblichen, sozialen und kulturellen Flächen beizubehalten. Geprüft werden sollte aber die Möglichkeit, ob weitere Bereiche für die Entwicklung von Wohnraum vorgesehen werden können.

  • Bürgerinformationsveranstaltung am 08.01.2020

    Mit den Beschlüssen des Grundstücks- und Bauausschusses hat das Architekturbüro den Quartiersentwurf weiterentwickelt und die überarbeiteten Entwürfe für die Sitzung des Stadtrates am 18.12.2019 vorgelegt. In einer Bürgerinformationsveranstaltung am 08.01.2020 informierten die Stadt Unterschleißheim und die DV Immobilien Gruppe über die Umsetzung der Bürgerbeteiligungsergebnisse im überarbeiteten Entwurf für das Wohnquartier am Business Campus. Präsentiert wurden die Änderungen des Entwurfs, die auf Anregung des kooperativen Bürgerbeteiligungsverfahrens an den Entwürfen vorgenommen wurden.

    Während das grundsätzliche Konzept des innovativen Wohnviertels erhalten bleibt, umfassen die wesentlichen Punkte der Überarbeitung die niedrige Bebauung ausgehend von der Nachbarschaft hin zu höheren Häusern in Richtung des Business Campus. Ebenso wurde die Dichte der Bebauung reduziert. Sichtbar wird der Einfluss der Bürgerbeteiligung an der Höhe des Landmarks, die deutlich verringert wurde. Der überarbeitete Entwurf bettet das Quartier in die Nachbarschaft ein, schafft gleichzeitig aber dringend benötigten Wohnraum. Diese Überlegung war auch auf der Infoveranstaltung ein Gesprächsthema der rund 200 Gäste. Der Bedarf an Wohnraum wurde nicht zuletzt daran deutlich, dass bereits viel Interesse an den Wohnungen des Gartenquartiers bekundet wurde.

    Um dem zu begegnen, haben die Architekten zudem die Wohnungsgrößen bei gleicher Zimmeranzahl reduziert. Dies schafft nicht nur mehr Wohnungen, auch die Wohnungskosten können so gesenkt werden. Weiterhin umfassen die bereits vom Stadtrat gebilligten Änderungen eine Erweiterung der geplanten Kindertagesstätte und mehr Wohnraum in der Gassenebene.