
Wiederholung der Auslegung
Im Verlauf der zweiten Auslegung vom 28.07.2023 - 30.08.2023 wurde festgestellt, dass für die zweite Auslegung nicht die aktuellsten Fassungen der Unterlagen hochgeladen und ausgelegt wurden. Nachdem es uns wichtig ist, transparent und rechtlich korrekt zu arbeiten, wird die Auslegung mit den vollständigen und aktuellen Unterlagen vom 08.09.2023 - 12.10.2023 wiederholt. Es handelte sich um das Schallschutzgutachten und eine Ergänzung der speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung. Bereits eingereichte Stellungnahmen sind auch weiterhin gültig und werden entsprechend in einer der nächsten Grundstücks- und Bauausschusssitzung rechtlich gewürdigt. Sollten Sie eine bereits abgegebene Stellungnahme ergänzen wollen, können Sie diese wie gewohnt auf dieser Seite oder aber schriftlich über die Verwaltung einreichen.
Direkt zur Beteiligung
Die Intervet International GmbH, ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit in der Feldstraße, plant die Erweiterung ihres Firmensitzes und damit die Stärkung ihres Standortes Unterschleißheim. Um die Erweiterung zu realisieren, hat das Unternehmen einen Teil des benachbarten ehemaligen REKA-Geländes erworben. Mit den Regelungen des derzeit für das Projektgebiet geltenden Bebauungsplanes, beispielsweise zu Wandhöhen und Bauraum, ist diese Erweiterung nicht umsetzbar und in der Folge wäre der Fortbestand des Unternehmensstandortes in Unterschleißheim gefährdet.
Der Grundstücks- und Bauausschuss der Stadt Unterschleißheim hat sich daher entschlossen, den Bebauungsplan Nr. 58 c II zu ändern und für einen Teilbereich einen gänzlich neuen Bebauungsplan aufzustellen.
Mit MSD Tiergesundheit hat die Stadt hier einen konstanten Arbeitgeber und Ausbildungsbetrieb. Regionale Arbeitgeber wie MSD sind wichtig, um auch der örtlichen Bevölkerung Arbeitsplätze bieten zu können. Die Modernisierung und Erweiterung des Standortes sieht MSD Tiergesundheit als ein langfristiges Bekenntnis zu Unterschleißheim. Das heißt auch, dass Beschäftigungschancen im Werk langfristig gesichert werden und neue Arbeitsplätze entstehen können.
So wird es mal aussehen:
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Ansicht mögliche Fassadengestaltung Südosten, Südliche Ingolstädter Straße/Ecke Hedwigstraße (Darstellung: form 3d) -
Ansicht mögliche Fassadengestaltung von Nordwesten, Theresienbogen/Ecke Feldstraße (Darstellung: form 3d) -
Ansicht mögliche Fassadengestaltung von Südwesten, Hedwigstraße (Darstellung: form 3d). Das Gebäude am linken Bildrand stellt eine mögliche künftige Bebauung dar, für die es aktuell noch keine Planung gibt. -
Ansicht mögliche Fassadengestaltung des Gebäudes von Westen, Theresienbogen (Darstellung: form 3d) -
Blick von oben in Richtung Südwesten (Darstellung: form 3d) -
Blick von oben in Richtung Nordosten (Darstellung: form 3d)
Was hat sich geändert seit der ersten Auslegung?
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Erweitertes Grünkonzept
In der Überarbeitung des Entwurfs für den Bebauungsplan wurde das Grünkonzept nochmals ausgeweitet. Neben weiterer Begrünung beim Neubau und dem geplanten Parkhaus werden auch Maßnahmen für bereits aktuell genutzte Flächen und den bestehenden Produktionsstandort einbezogen. Veränderungen bei der Dachbegrünung für den Neubau, die für den späteren Betrieb der neuen Produktionsanlage zwingend sind, kann MSD Tiergesundheit so ausgleichen.
Das erweiterte Grünkonzept umfasst dabei beispielsweise die Entsiegelung weiterer kleinteiliger Flächen und zahlreicher zusätzlicher Bäume und Sträucher. Bei der geplanten Medienzentrale am Theresienbogen und den benachbarten Nebenanlagen werden die Fassaden begrünt. Eine Sickermulde am Theresienbogen ermöglicht die Aufnahme größerer Regenmengen und schafft zusätzlichen Raum für Pflanzen. So entsteht im nördlichen Bereich des Theresienbogens das Bild einer „grünen Wand“. Zusätzlich soll auf dem bestehenden Verwaltungsgebäude an der Feldstraße das Dach so weit begrünt werden, wie es ausreichend Traglast übrig hat.
Im Ergebnis werden die Flächen mit dem Grünkonzept nochmals stärker aufgewertet. Dies verbessert das Mikroklima, fördert die Versickerung von Regenwasser, schafft Räume für mehr Artenvielfalt auf dem Gelände und wird auch das Aussehen des Geländes und des geplanten Produktionsstandortes nochmals weiter verbessern.
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Änderungen bei der Planung des Kamin (Abführungsanlage)
Im Zuge der Überarbeitung des Bebauungsplanentwurfs wurde auch der Kamin (Abgasführungsanlage) für die Medienzentrale angepasst. Grund ist die konkretisierte Planung für die Medienzentrale. Die weitere Planung hat gezeigt, dass die Abgasrohre nicht mehr in einer runden Form geführt werden können, sondern parallel verlaufen müssen. Die Abgasrohre werden eingehaust sein, im Erscheinungsbild also wie ein großer Kamin wirken. Dabei bleibt die maximale Höhe mit 21,5 m gleich.
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Dachrücksprung
Im Südlichen Bereich des geplanten Neubaus war ursprünglich ein kleiner Rücksprung geplant. Aus statischer Sicht ist es jedoch sinnvoll den Dachausbau bis an die Baugrenze zu ziehen, da sonst eine Säulen-Unterkonstruktion errichtet werden muss, die sich teilweise in dem zukünftigen Arbeitsbereich befinden würde. Mit einem vorgezogenen Dach kann die Wand des Hauptgebäudes statisch genutzt werden.
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Nebenanlagen entlang der Südlichen Ingolstädter Straße
Im bisherigen Bebauungsplanentwurf befinden sich auf dem Firmengelände im Bereich der südlichen Ingolstädter Straße Stellplätze. Dort sollen zukünftig auch Nebenanlagen wie z.B. Tanks oder Container abgestellt werden dürfen. Daher müssen für diesen Bereich auch Nebenalagen mit einer maximalen Höhe von 9 m in den Bebauungsplan aufgenommen werden. Des Weiteren wurde der Zufahrtsbereich der vorhandenen örtlichen Gegebenheit angepasst.
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Änderung des Bauraumes, Aufnahme der geplanten Versorgungsanlagen
An der nordöstlichen Ecke des Grundstücks, befinden sich Versorgungsanlagen bzw. um ein Technikgebäude, welches sich aus technisch funktionalen Gründen oberirdisch in Einzelräume aufgliedert. Die Fläche für Nebenanlagen im Nordwesten des gelben Bereiches dient der Unterbringung von Versorgungsanlagen bis zu einer maximalen Höhe von 3,5 m. Die Versorgungsanlagen dienen sowohl dem reibungslosen Ablauf des laufenden Betriebes, sie sollen aber auch die Baustelle versorgen und auch dem Neubau dienen. Die Anlagen befinden sich mit dem Großteil ihrer Fläche innerhalb des Bauraumes. Ein geringer Teil liegt im festgesetzten Bereich der Nebenanlagen. Ebenfalls wird ein Versickerungsbereich neu aufgenommen und aufgrund der bestehenden Baumgruppe der Bauraum in diesem Bereich zurückgenommen.
Übersicht aktuelle Planung (Darstellung: jb architekten) -
Lärmkontingente
Im Rahmen der Bebauungsplanaufstellung wurde hinsichtlich der vom Planungsgebiet ausgehenden Geräusche eine Emissionskontingentierung durchgeführt. Tagsüber werden die schalltechnischen Orientierungswerte für Gewerbegebiete im gesamten Planungsgebiet eingehalten.
Nachts wird der Immissionsgrenzwert nach der Bundesimmissionsschutzverordnung (16. BImSchV) im südlichen Teil der neuen Produktionsfläche um bis zu 1 dB(A) überschritten. Im restlichen Planungsgebiet wird der Immissionsgrenzwert für Gewerbegebiete und weitestgehend sogar der schalltechnische Orientierungswert für Gewerbegebiete eingehalten.
Durch den Zusatzverkehr des erweiterten Gewerbebetriebs erhöhen sich Verkehrsgeräuschimmissionen um max. ca. 0,1 dB(A). Gesetzliche Maßnahmen sind deshalb jedoch nicht erforderlich.
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Dokumente und Unterlagen
Alle Unterlagen finden Sie auf der städtischen Homepage.

Wie kann ich mich beteiligen?
Die Beteiligung der Öffentlichkeit vom 08.09.2023 - 12.10.2023 wird im Rahmen der Regelungen nach § 3 Abs. 2 BauGB durchgeführt. Es handelt sich um die zweite Beteiligung im Rahmen des Baugesetzbuches, die für Flächennutzungsplan- und Bebauungsplanverfahren vorgeschrieben ist.
Beim Einstellen Ihrer Stellungnahme auf der Consul-Plattform im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung wird Ihr Benutzername öffentlich neben Ihrem Beitrag angezeigt. Damit wir Ihnen das Ergebnis der Behandlung Ihrer Stellungnahme entsprechend § 3 Abs. 2 Satz 4 Baugesetzbuch (BauGB) mitteilen können, werden Ihr Name und Ihre Anschrift von der Stadtverwaltung per E-Mail abgefragt (sofern Sie nicht bereits mit Ihren Daten auf Consul verifiziert sind).
Wer seine Stellungnahme nicht über Consul einreichen möchte, kann sich auch unter Bauleitplanung@ush.bayern.de an die Fachabteilung wenden oder per Post ans Rathaus. Einwendungen können auch zu den Öffnungszeiten im Unterschleißheimer Bauamt, Valerystraße 1 abgegeben werden. Die Planunterlagen liegen auch hier zur Ansicht aus und es stehen MitarbeiterInnen zur Beantwortung von Fragen zur Verfügung.

Das passiert mit den Ergebnissen:
Die Einwendungen und Stellungnahmen werden im Rahmen der Beteiligung nach § 3 Abs. 2 BauGB bis zum 12.10.2023 gesammelt und im Anschluss zur Abwägung dem Grundstücks- und Bauausschuss vorgelegt. Der Beschluss inklusive der Stellungnahmen der Verwaltung zu den einzelnen Einwendungen wird an dieser Stelle veröffentlicht.

Die Intervet International GmbH, ein Unternehmen der MSD Tiergesundheit, stellt pharmazeutische Produkte für die Tiermedizin her und beschäftigt in Unterschleißheim derzeit etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Das Mutterunternehmen MSD ist einer der weltweit größten Arzneimittelhersteller und in 140 Ländern aktiv.
Im Jahr 1959 begann das Asid-Institut in Unterschleißheim mit der Produktion von Pharmazieprodukten und Impfstoffen für Menschen und Tiere. In den folgenden Jahrzehnten kam es zu mehrmaligen Eigentümerwechseln.
Am Standort werden sterile Pharmazeutika hergestellt, abgefüllt und verpackt.
Informationen zum Projekt
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Was MSD Tiergesundheit konkret bauen möchte
Das Grundstück, auf dem sich der bestehende MSD Tiergesundheit-Standort befindet, und das Nebengrundstück, auf dem die Erweiterung geplant ist, werden im Norden durch die Feldstraße, im Westen durch den Theresienbogen und im Süden durch die Hedwigstraße umschlossen. Im Osten wird das Gebiet durch die Südliche Ingolstädter Straße und Flächen von privaten Eigentümern begrenzt.
Die folgende Abbildung zeigt die Lage des Areals:
Lageplan (Quelle: Bayerische Vermessungsverwaltung)
MSD Tiergesundheit plant, im Rahmen einer Modernisierung bestehende Betriebsbereiche neu zu errichten. Dadurch kann das Werk bei laufendem Betrieb erneuert werden.
Teile der bestehenden Gebäude wurden in den späten 1950er Jahren errichtet und entsprechen heute nicht mehr dem Stand der Technik. Zugleich ist der Standort an seine Kapazitätsgrenze gelangt und Teile der Ausstattung sollen erneuert werden. Außerdem haben sich Produktionsprozesse und Anforderungen über die Jahre verändert und für manche davon wird mehr Platz für modernes Equipment benötigt. -
Wie wird es aussehen?
Das Grundstück, auf dem die Erweiterung und Modernisierung des Standortes geplant werden, befindet sich unmittelbar neben dem bestehenden Standort von MSD Tiergesundheit.
Vier Komponenten sollen hier neu errichtet werden:
1. Eine Produktionshalle, in deren Erdgeschoss der eigentliche Produktionsprozess untergebracht wird.
Im Obergeschoss werden Büros und Laboratorien eingerichtet. Dazwischen und darüber sind Geschosse vorgesehen,
in denen die Technik installiert wird, die beispielsweise für den Produktionsprozess unter Reinraumbedingungen
erforderlich ist.
2. Eine Versorgungszentrale, in der Medien wie beispielsweise Dampf, Wärme und Kälte erzeugt werden, die für den
Produktionsprozess erforderlich sind
3. Ein Logistikbereich für die Bereitstellung von Materialien für die Herstellung sowie die Vorbereitung von Zwischen-
und Fertigprodukten zum Abtransport in das außerhalb von Unterschleißheim gelegene Hauptlager
4. Ein Parkhaus für die Beschäftigten, um eine Belastung der umliegenden Straßen zu vermeiden.
Der wesentliche Teil der Erweiterung soll auf dem Grundstück zum Theresienbogen hin realisiert werden. Hier sind nach derzeitigem Planungsstand das neue Produktionsgebäude und die Versorgungszentrale vorgesehen. Die Logistik ist im Bereich der Zufahrt zur Südlichen Ingolstädter Straße geplant, das Parkhaus an der gegenüberliegenden Seite der Südlichen Ingolstädter Straße, zwischen B 13 und Abzweigung Feldstraße.
Die folgende Abbildung zeigt einen Überblick der aktuellen Planung:
Übersicht aktuelle Planung (Darstellung: jb architekten)Ausschlaggebend für die bauliche Planung, Formgebung sowie die Dimensionierung ist, dass die technischen Anlagen in den Gebäuden sinnvoll angeordnet und die Ablaufprozesse darin abgebildet werden können.
Aus diesem Grund wird das Produktionsgebäude ein langgestrecktes Gebäude sein.
Ansicht mögliche Fassadengestaltung von Nordwesten, Theresienbogen/Ecke Feldstraße
Auf einigen der neuen Dächern ist eine Dachbegrünung geplant. Des Weiteren sollen hier Solaranlagen installiert werden. Das Grundstück ist aktuell zu etwa 90 Prozent versiegelt und verfügt über nur wenige Grünflächen. Im Rahmen der konkreten Planung wird ein Freiflächengestaltungskonzept erstellt, das vorsieht, Flächen neu zu begrünen.
Ansicht mögliche Fassadengestaltung von Südwesten, Hedwigstraße (Darstellung: form 3d)
Das Gebäude am linken Bildrand stellt eine mögliche künftige Bebauung dar, für die es aktuell noch keine Planung gibt. -
Die Rolle der Stadt in der Bauleitplanung
Die Stadt Unterschleißheim ist als Behörde im Rahmen der Bauleitplanung (d. h. der Schaffung von notwendigem Baurecht) verpflichtet, auf Grundlage der gesetzlichen Vorschriften das Bauleitplanverfahren durchzuführen. Hierfür werden diverse Gutachten zu Aspekten wie z. B. Verkehr und Lärmschutz beauftragt, um die jeweiligen Auswirkungen des Bauprojektes auf die nähere Nachbarschaft wie auf das Stadtgebiet beurteilen zu können.
Das ehemalige REKA-Gelände wurde zum größten Teil an das Unternehmen MSD Tiergesundheit verkauft, eine kleine Teilfläche des Grundstücks an die Stadt Unterschleißheim. Auf dem städtischen Teilbereich wird nach aktuellem Stand eine Wohnbebauung folgen. Hierzu gibt es aber noch keine weiteren Planungen. Auch hierfür ist ein Bebauungsplan aufzustellen, der mit einer Bürgerbeteiligung verbunden ist.
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Meilensteine im Projekt
Bereits am 19. März 2018 hat der Grundstücks- und Bauausschuss der Stadt Unterschleißheim den Aufstellungsbeschluss für eine Änderung des Bebauungsplans gefasst. Damit wurde das Bebauungsplanverfahren eingeleitet, das seither läuft. In seiner Sitzung am 22. Februar 2021 hat der Ausschuss der aktualisierten Konzeptplanung von MSD Tiergesundheit für das Projekt einstimmig zugestimmt, die eine Anpassung der möglichen Gebäudehöhe auf 16,50 m vorsieht.
Nach Einreichen der Unterlagen zum Vorentwurf bei der Stadt Unterschleißheim im Dezember 2022 wurde der Bebauungsplanentwurf im Grundstücks- und Bauausschuss am 23. Januar 2023 behandelt und gebilligt. Das Beteiligungsverfahren wird durch die ortsübliche Bekanntgabe und öffentliche Auslegung eingeleitet. Die Auslegungsfrist wird zeitnah auf der Stadtseite, in den Anschlagtafeln und auch auf Consul bekannt gemacht.
Meilensteine im Detail finden Sie hier.
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Verkehr und Emissionen
Mit der Erweiterung des Firmenstandorts wird die Anzahl der An- und Abfahrten von Lieferanten im Wesentlichen gleich bleiben.
Jedoch wird sich die Verkehrssituation insofern verbessern, dass die Anfahrt des Standortes mit Lkw in der Zukunft über die Südliche Ingolstädter Straße erfolgen soll. Die Anfahrt über die Feldstraße würde damit nahezu wegfallen, nur die Zufahrt für den Besucherverkehr soll noch über die Feldstraße erfolgen. Die Folge wäre, dass die Verkehrsemissionen im Bereich der Feldstraße und des Theresienbogens erheblich sinken.
Die Versorgungszentrale gewährleistet die Sicherstellung des dauerhaften Produktionsbetriebs. Das Unternehmen erarbeitet ein Konzept, um Emissionen weitestgehend zu minimieren. Um Geräusche im Umfeld so gering wie möglich zu halten, arbeitet MSD Tiergesundheit mit einem professionellen Geräuschgutachter zusammen. Das erstellte Konzept definiert Maßnahmen, die für eine dauerhafte Einhaltung der in der TA Lärm (Technischen Anleitung zum Schutz vor Lärm) festgelegten Grenzwerte sorgen.
Um für den erweiterten Standort ausreichend Parkplätze für die Beschäftigten zu schaffen, wird auf dem bisherigen Parkplatz an der Südlichen Ingolstädter Straße ein Parkhaus mit ca. 120 Stellplätzen errichtet.
Dieses wird mit sechs Parkebenen konzipiert, wobei eine Ebene unterhalb des Geländeniveaus der Südlichen Ingolstädter Straße geplant ist. Das Parkhaus ist notwendig, um die erforderlichen Stellplätze für die Erweiterung des Produktionsstandortes von MSD nachzuweisen bzw. zu erstellen. Die Rampe im Parkhaus ist zur nördlich gelegenen Nachbarbebauung hin geplant. Die geplante Wandhöhe des Parkhauses würde mit 15,00 m ab der Oberkante der öffentlichen Verkehrsfläche die nördliche Nachbarbebauung um knappe 3,00 m überragen. Um die voraussichtlich abgegebenen Immissionen aus dem Parkhaus in die Umgebung auf ein Minimum zu begrenzen, sollen das Rampengebäude und das oberste Parkdeck komplett mit einem Flachdach eingehaust werden. Das Flachdach ist entsprechend der Festsetzungen aus dem Bebauungsplan großflächig zu begrünen und Anlagen zur Nutzung von Solarenergie werden darauf in Kombination mit den Grünflächen ausdrücklich zulässig sein. Die Zufahrt des Parkhauses erfolgt über den bestehenden südlich gelegenen Parkplatz, die Ausfahrt wird zwischen Rampengebäude und Parkhaus im nördlichen Bereich auf die Südliche Ingolstädter Straße führen. Der fließende Verkehr auf der Südlichen Ingolstädter Straße wird hierdurch nicht beeinträchtigt.
Seitenansicht des Parkhauses an der Südlichen Ingolstädter Straße, nahe Edeka und gegenüber der Einmündung Feldstraße (Darstellung: form 3d) -
Städtebauliche Auswirkungen auf die Nachbarschaft
MSD Tiergesundheit plant die Erweiterung und Modernisierung seines Standortes in Unterschleißheim auf einer innerstädtischen Fläche, die bereits seit den 1950er Jahren als Gewerbefläche genutzt wird. Das Grundstück ist auf allen Seiten von städtischer Bebauung umgeben. Es wird daher nicht in ein natürliches Ökosystem eingegriffen.
Die umgebende Bebauung des Planungsgebiets im Norden, Westen und Süden ist geprägt durch eine Wohnnutzung. Während es sich im Norden und Süden um zwei- bis dreigeschossige Ein- und Mehrfamilienhäuser handelt, wurde vor einigen Jahren im Westen vier- bzw. fünfgeschossiger Wohnungsbau errichtet. Letzterer ist über den Bebauungsplan Nr. 136 als Schallschutzbebauung festgesetzt und auch errichtet worden. Zur Schallschutzbebauung gehört die Riegelbebauung entlang des Theresienbogens, die an den lärmexponierten Ost- und Südseiten durchgehend ohne Unterbrechung errichtet wurde. Zudem wurden weitere Schallschutzmaßnahmen gegenüber dem Gewerbelärm umgesetzt, wie beispielsweise der Ausschluss öffenbarer Fenster schutzbedürftiger Räume an der Ostseite der Riegelbebauung.
Mit der Umsetzung der Erweiterung wird sich für die Bewohnerschaft der gegenüberliegenden Wohnbebauung das optische Bild des Grundstücks verändern.
Ansicht mögliche Fassadengestaltung des Gebäudes von Westen, Theresienbogen (Darstellung: form 3d)
Im Gegensatz zum dort früher ansässigen Produktionsbetrieb wird die Erweiterung nach den neuesten gesetzlichen Bestimmungen in Bezug auf Emissionen und Immissionen geplant. Auch der städtebauverträgliche Übergang vom Gewerbe zum Wohngebiet wird in die Planung miteinbezogen.
Dies gilt insbesondere im Bereich des Theresienbogens, wo das neue Produktionsgebäude und die Versorgungszentrale entstehen werden, sowie im Bereich der Ecke Südliche Ingolstädter Straße/Hedwigstraße, wo MSD Tiergesundheit den neuen Logistikbereich plant.
Ansicht mögliche Fassadengestaltung Südosten, Südliche Ingolstädter Straße/Ecke Hedwigstraße (Darstellung: form 3d)
Die bereits vorhandenen Gebäude des Arzneimittelherstellers haben mit der bestehenden Technikebene bereits eine Höhe von 13,00 m. Die gegenüberliegende Wohnbebauung am Theresienbogen ist zwischen ca. 12,50 m und 15,35 m hoch. Durch die Erhöhung des Gebäudes auf 16,50 m wird das Wohngebiet Theresienbogen nochmals besser vor Immissionen des Gewerbebetriebes, der Südlichen Ingolstädter Straße sowie der B 13 geschützt.
Sowohl eine Überschreitung der festgesetzten Wandhöhen durch technische Dachaufbauten um 1,50 m als auch drei Abgasabführungsanlagen (Schornsteine) mit einer Grundfläche von maximal 3 m x 1 m und einer Gesamthöhe von 21,50 m sind bei der Planung zulässig. Die Abgasabführungsanlagen würde damit über die Oberkante des geplanten Produktionsgebäudes um maximal 5,00 m hinausragen. Durch eine Einhausung werden die drei Kamine optisch wie einer wirken. Für das Planungsgebiet gilt die gesetzliche Mindestabstandsfläche von 3,00 m zur Grundstücksgrenze.
Blick von oben in Richtung Südwesten (Darstellung: form 3d)
Blick von oben in Richtung Nordosten (Darstellung: form 3d)